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195 33. Tlemcen.

Der Bahnhof liegt im O. der Stadt, 6 Min. vor der Porte de Sidi
Bou-Médine (Pl. D 2, 3).

Gasthöfe (vgl. S. 181): H. de France (Pl. b: C 3), Rue de Fez, Z. -4,
F. , G. 3, M. 4, P. 9-12 fr., m. W., Omn. 1 fr., verschieden beurteilt;
H. Charles (Pl. a: C 2), Place des Victoires, Z. 3, F. ¾, G. oder M. 3,
P. , Omn. 1 fr., einfach gut, mit ordentlichem Restaurant; H. des
Voyageurs
(Pl. c: C 2), Rue du Théâtre, Ecke der Esplanade du Mé-
chouar
, bescheiden.

Cafés an der Place de la Mairie, Place des Victoires u. a. O.

Wagen (ärmlich, meist Dreispänner), auf der Place des Victoires und
Esplanade du Méchouar, nicht teuer (akkordieren!).

Post & Telegraph (Pl. B 2), Boulevard National.

Bei beschränkter Zeit ( Tage). I. Tag: vormittags *Große Mo-
schee
(S. 197), Museum (S. 198), *Sidi el-Haloui-Moschee (S. 199), Agâdir
(S. 205); nachm. *Mansura (S. 201). II. Tag: vorm. *Sidi Bou-Médine
(S. 202). Zutritt zu den Moscheen nur 8-11 und 1- Uhr (vgl. auch S.182).

Tlemcen (810m), die alte Hauptstadt des mittleren Maghreb
(Maghreb el-Oust), im Mittelalter neben Fês Haupthandelsplatz
zwischen der westl. Sahara und den Mittelmeerländern und Faktorei
der Genuesen und Venezianer, noch jetzt nach Oran die wichtigste
Stadt der Provinz, mit 31100 Einwohnern (22800 Mohammedaner,
meist Berber und Mauren; 5000 Juden), Sitz der 1904 gegründeten
einzigen Medersa (S. 238) Oraniens, ist der Hauptwaffenplatz an
der Westgrenze Algeriens. Die Stadt liegt überaus reizvoll auf
einem flachen Hügelrücken am Fuß eines von der Kubba Lalla-
Setti
(1025m) bekrönten Bergkamms, einer Vorhöhe der Djebel
Terni-Gruppe
oder Massif de Tlemcen. Über die weite Hügel-
ebene
hinweg, die sich im N. der Stadt zum Isser- und Tafnatal
(S. 193) steil hinabsenkt, erblickt man die schroffen Höhen des
Trarasmassivs (S. 206) und des Dj. Sebaa-Chioukh (S. 193). Die
nähere Umgebung der Stadt, am oberen Rande des Plateaus, ist
von erstaunlicher Fruchtbarkeit, mit köstlichen Fruchthainen
wechseln hier Waldungen riesiger Oliven, Johannisbrotbäume und
Pistazien, aus deren dunkelm Schatten die weißen Kuppeln zahl-
reicher
Heiligengräber (S. 179) hervorleuchten.

Neben den geschichtlichen Erinnerungen an seine mittelalter-
liche
Glanzzeit hat Tlemcen eine Anzahl maurischer Kunstdenkmäler,
größtenteils aus der Abdelwaditen- und Merinidenzeit (S. 196), be-
wahrt
, die neben den Bauten von Fês und Kairouan (S. 389) zu den
sehenswertesten der Berberei gehören und sich gleich jenen durch
den Reiz der Ursprünglichkeit und Bodenständigkeit auszeichnen,
da ihre Umwelt sich seit dem Mittelalter kaum geändert hat, Cha-
rakter
, Lebensweise und die farbenreiche Tracht der Bevölkerung
den Beschauer noch jetzt in das Morgenland versetzen.

Pomaria, die älteste Niederlassung in dieser Gegend, neben Altava
(S. 194) und Numerus Syrorum (S. 206) einst römisches Standlager zum
Schutze der wichtigsten Heerstraße der Mauretania Caesariensis (S. 265),
tritt im Altertum trotz der Gunst der Lage neben Siga (S. 193) zurück.